Kontrast

Fußverkehr vor Ort stärken – Wir unterstützen Sie!

© HMWVW – Corinna Spitzbarth

Jeder Weg beginnt und endet zu Fuß. Sei es der Gang zum Bäcker, der abendliche Spaziergang oder der Weg zur Bushaltestelle, zum Fahrrad, zum Parkplatz. Der Fußverkehr sichert für viele Gruppen, gerade auch für Kinder und ältere Menschen, eine selbstständige Mobilität – und ist so inklusiv wie keine andere Verkehrsart. Daneben ist Zufußgehen klimafreundlich, gesund und für alle bezahlbar. Viele gute Gründe also, den Fußverkehr in unseren Städten und Gemeinden zu stärken.

Angebote zur Stärkung des Fußverkehrs vor Ort

Das Land Hessen und die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) unterstützen Kommunen bei der Stärkung des Fußverkehrs auf vielfältige Weise – von der finanziellen Förderung von Vorhaben über fachliche Grundlagen und Planungshilfen bis zu praxisnahen Unterstützungsangeboten.

Stadterkundung Fußverkehr

Im Rahmen der Umsetzung der Nahmobilitätsstrategie für Hessen soll der Fußverkehr als wichtiger Teil der Nahmobilität zu Fuß und mit dem Rad einschließlich der Verknüpfung mit dem ÖPNV gestärkt werden.

Die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) unterstützt Mitglieder daher mit dem Leitfaden „Stadterkundung Fußverkehr“ bei Ortsbegehungen für den Fußverkehr. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.

Finanzielle Förderung einer fußverkehrsfreundlichen Infrastruktur

Wie attraktiv es ist, im Alltag zu Fuß zu gehen, hängt entscheidend von der Infrastruktur vor Ort ab. Dabei reicht das Spektrum von sicheren und durchgängigen Verbindungen bis hin zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Das Land unterstützt Kommunen bei der Planung und Umsetzung solcher Maßnahmen finanziell mit in der Regel 70 Prozent der Kosten. Von der Verbreiterung und Befestigung von Gehwegen über den Bau von Fußgängerüberwegen bis hin zu Bordsteinabsenkungen oder der Einbettung taktiler Leitelemente im Bodenbelag zur Erreichung der Barrierefreiheit: Die Bandbreite der Maßnahmen, die gefördert werden, ist groß!

Bei Fragen zur Förderung können Sie sich als Kommune von den Fachdezernaten Verkehrsinfrastrukturförderung bei Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement (FD VIF) beraten lassen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen bei der Auswahl eines passenden Förderprogramms und der Antragstellung. Hier erhalten Sie umfassende Informationen zur finanziellen Förderung der Nahmobilität in Hessen.

Nahmobilitäts-Check zum Fußverkehr

Egal, ob Sie den Fußverkehr in Ihrer Stadt oder Gemeinde insgesamt stärken, den Bahnhof für den Fußverkehr besser erreichbar machen oder Maßnahmen in einem einzelnen Stadtteil entwickeln möchten Der Nahmobilitäts-Check Hessen macht es für Kommunen einfach, geeignete Maßnahmen zur Stärkung des Fußverkehrs zu identifizieren und diese als Teil eines zukunftsfähigen Nahmobilitätsplans umzusetzen. Der Ablauf des Nahmobilitäts-Checks ist so vorstrukturiert, dass Kommunen in einem überschaubaren Zeitraum von einem halben bis dreiviertel Jahr zielgerichtet konkrete Maßnahmen erarbeiten können.

Das Land Hessen unterstützt Ihre Kommune mit bis zu 25.000 Euro bei der Erstellung Ihres passgenauen Nahmobilitätsplans. Neben finanzieller Hilfe erhalten Sie mit dem Handbuch Nahmobilitäts-Check Hessen weitere Unterstützung: Dieses stellt Ihnen Checklisten, Musterausschreibungen und konkrete Verfahrensabläufe zur Verfügung. Informieren Sie sich hier über den Nahmobilitäts-Check.

Musterlösungen und Qualitätsstandards für eine attraktive Infrastruktur

Mit Qualitätsstandards und Musterlösungen werden Planerinnen und Planer dabei unterstützt, eine attraktive
Infrastruktur für die Nahmobilität in Hessen zu schaffen. Die aktuellen Musterlösungen und Qualitätsstandards beschreiben die Einsatzbedingungen und Qualitätsanforderungen unterschiedlicher Elemente mit dem Schwerpunkt Radverkehr, denken den Fußverkehr aber immer integriert mit. Daher geben die Musterlösungen und Qualitätsstandards auch wesentliche Hinweise zur Planung und Gestaltung der Infrastruktur für den Fußverkehr – denn nur eine integrierte Planung stärkt die Nahmobilität insgesamt.

Die Qualitätsanforderungen aus den Musterlösungen und Qualitätsstandards gelten für die von Hessen Mobil umgesetzten Projekte an Bundes- bzw. Landesstraßen und unterstützen Kommunen dabei, eine hochwertige Infrastruktur für die Nahmobilität vor Ort zu schaffen. Zudem werden die Musterlösungen und Qualitätsstandards bei der finanziellen Förderung durch das Land Hessen zur Prüfung der Förderfähigkeit von Maßnahmen angewandt.

Die Qualitätsstandards und Musterlösungen werden stetig weiterentwickelt. Aktuelle Ergänzungen werden auf der Webseite der AGNH zur Verfügung gestellt. Alle Informationen zu den Musterlösungen und Qualitätsstandards und die aktuellste Fassung finden Sie hier.

Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Wie können Kommunen die Menschen in Hessen informieren und ihre Freude am Zufußgehen wecken? Die AGNH unterstützt ihre Mitglieder mit vielfältigen Serviceangeboten bei der Konzeption, Planung und Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen für den Fußverkehr – von der Pressearbeit, über die Bereitstellung von Give-Aways und Image-Bildern bis hin zur Umsetzung von Vor-Ort-Aktionen. Eine Übersicht der Angebote finden Sie hier.

Planungs-Check Nahmobilität

Viele Kommunen stehen vor der Herausforderung, die Infrastruktur für den Fußverkehr zu verbessern, umzubauen oder neue Infrastruktur zu schaffen. Die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) unterstützt Mitglieder deshalb bei der fachgerechten Planung für den Fußverkehr mit dem „Planungs-Check Nahmobilität“. Dieser beinhaltet die Durchführung eines gratis Sicherheitsaudits für eine vorhandene Planung in der Verantwortung der Kommune bzw. des Landkreises, bei der insbesondere die Nahmobilität von der Planung betroffen ist. Weitere Informationen und den aktuellen Bewerbungszeitraum für den Planungs-Check finden Sie hier.

Besser zur Schule – auch zu Fuß

Damit alle auch zu Fuß besser zur Schule kommen, bieten Maßnahmen und Programme des Schulischen Mobilitätsmanagements Lösungen an: Sie tragen dazu bei, den Verkehr von und zur Schule sicherer, nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten sowie bei Kindern und Jugendlichen ein bewusstes udn eigenständiges Mobilitätsverhalten zu fördern. Im Rahmen der AGNH hat das Land Hessen das Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement eingerichtet. Das Fachzentrum unterstützt Schulen, Schulträgern und Kommunen kostenfrei dabei, Schulisches Mobilitätsmanagement umzusetzen und eine eigenständige und sichere Mobilität von Schülerinnen und Schülern auf dem Schulweg zu stärken. Alle Informationen zum Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement finden Sie unter www.besserzurschule.de

Eine Übersicht zu den Angeboten finden Sie in dem Leitfaden „Fußverkehr vor Ort stärken“. In dem Leitfaden erfahren Sie, warum sich die Stärkung des Fußverkehrs lohnt. Außerdem möchten wir Ihnen damit erste Handlungsempfehlungen an die Hand geben und gleichzeitig praxisgerechte fachliche Grundlagen benennen.

Fussverkehr vor Ort stärken

FUSSVERKEHR ATTRAKTIVER MACHEN:
Warum sich das Engagement für Kommunen lohnt.

Zusätzlich finden Sie hier weiterführende Literaturhinweise und eine Auswahl hilfreicher Materialien zur Stärkung des Fußverkehrs anderer Kommunen, Bundesländer sowie von Verbänden:

Nahmobilitätsstrategie für Hessen(2017)

Die Nahmobilitätsstrategie liefert den Handlungsrahmen für den Fuß- und Radverkehr in Hessen. In ihr sind verschiedene Handlungsfelder mit Handlungsansätzen, Konzepten und Empfehlungen zur Stärkung der Nahmobilität in Hessen festgehalten.

Akademie Nahmobilität

Finanzielle Förderung

Das Land Hessen unterstützt die Kommunen finanziell bei der Umsetzung von Projekten für die Nahmobilität. Darüber hinaus stehen für die Jahre 2021 bis 2023 zusätzlich Mittel für Kommunen durch den Bund bereit. In dem Online-Seminar informierten Sie Expertinnen und Experten des Hessischen Verkehrsministeriums und von Hessen Mobil über die aktuellen Möglichkeiten, Projekte der Nahmobilität zu finanzieren.

Bürgerbeteiligung bei Nahmobilitätsprojekten

Die Erstellung eines übergreifenden (Nah-)Mobilitätskonzepts oder der Planung und Realisierung konkreter Infrastrukturmaßnahmen für den Fuß- und Radverkehr vor Ort – Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger und sinnvoller Bestandteil der kommunalen Nahmobilitätsplanung. Dabei geht es nicht nur darum, transparent über geplante Maßnahmen zu informieren, sondern immer auch darum, das Interesse, Engagement und lokale Wissen der Bürgerinnen und Bürgern nutzenstiftend einzubinden.

Fußverkehr – sozial und sicher. Ein Gewinn für Alle (2017)
Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg bietet ein Grundlagendokument zur Fußverkehrsförderung und stellt acht Praxisbeispiele vor.
Geht doch! Grundzüge einer bundesweiten Fußverkehrsstrategie (2018)
Die Publikation des Umweltbundesamtes zeigt auf, wie eine bundesweite Fußverkehrsstrategie zur Stärkung des Fußverkehrs beitragen könnte.
Schritte zur Einführung einer kommunalen Fußverkehrsstrategie (2018)
Der Leitfaden, herausgegeben vom Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V., erläutert Grundlagen und gibt Hinweise für eine effektive Planung vor Ort.
So geht’s – Fußverkehr in Städten neu denken und umsetzen (2019)
Der Sammelband des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) gibt Kommunen Anregungen, wie der Fußverkehr konsequent gefördert werden kann, stellt aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zum Thema vor und beschreibt gute Beispiele aus dem In- und Ausland.
Handlungsleitfaden zur Förderung des Fußverkehrs in den Kommunen (2018)
Um ein individuelles Handlungsprogramm für die eigene Kommune zu entwickeln und umzusetzen, hat die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) in dem Leitfaden fünf Handlungsfelder entwickelt.
Auf die Füße, fertig, los! Erfolgreiche Wege für mehr Fußgängerfreundlichkeit (2022)
Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg informiert in der Broschüre über Handlungsfelder der Fußverkehrsförderung. 
Aktive Mobilität: Mehr Lebensqualität in Ballungsräumen (2020)
Der Bericht zum Forschungsprojekt des Umweltbundesamtes, durchgeführt von der TU Dresden, zeigt Motivationsfaktoren auf, die die aktive Mobilität im Alltag begünstigen.
Quartiersmobilität gestalten. Verkehrsbelastungen reduzieren und Flächen gewinnen (2020)
Der Leitfaden des Umweltbundesamtes greift Instrumente der flächenhaften Verkehrsberuhigung auf und verknüpft sie mit den Praxiserfahrungen kommunaler Straßenraumgestaltungen.
Geh-rechtes Planen und Gestalten. Rechtliche Planungsgrundlagen für den Fußverkehr (2020)
Die Broschüre des FUSS e. V. bietet eine Sammlung von Planungshinweisen zur Fußverkehrsförderung für die kommunale Verwaltung und für Planungsbüros.
Zu Fuß zur Haltestelle: Leitfaden für gute Wege zur Haltestelle (2020)
Der Leitfaden des Verkehrsclubs VCD (VCD e. V.) enthält zehn Maßnahmen, wie Kommunen das Fußwegenetz und den Zugang zu Haltestellen schnell aufwerten können.
Radfahrende und zu Fuß Gehende auf gemeinsamen und getrennten selbstständigen Wegen (2020)
Der Leitfaden aus dem NRVP-Forschungsprojekt gibt Empfehlungen für Planerinnen und Planer, unter welchen Bedingungen Fuß- und Radverkehr getrennt oder gemeinsam voneinander geführt werden sollten.
Musterzeichnungen für Barrierefreiheit im öffentlichen Straßenraum und der Einsatz von taktilen Elementen im Fuß- und Radverkehr (2022)
Mit der Anlage zu den Musterlösungen und Qualitätsstandards unterstützt das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Energie und Wohnen Kommunen dabei, eine barrierefreie und wiedererkennbare Infrastruktur für den Fußverkehr vor Ort zu schaffen und dabei alle Nutzergruppen mitzudenken.