Fahrrad-Monitor Hessen 2019
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Mit dem „Fahrrad-Monitor Hessen 2019“ liegt erstmals eine regionale und repräsentative Umfrage zum Thema Fahrradfahren in Hessen vor. Die Untersuchung nimmt neben den drei Regierungsbezirken Kassel, Gießen und Darmstadt auch die fünf kreisfreien Städte Frankfurt, Darmstadt, Kassel, Wiesbaden und Offenbach genauer unter die Lupe.
Mehr als jeder Dritte in Hessen fährt regelmäßig Fahrrad
„Die Ergebnisse der Untersuchung sind erfreulich: Radfahren in Hessen ist beliebt und die Radlerinnen und Radler fühlen sich mehrheitlich sicher“, sagte Minister Al-Wazir.
Zentrale Ergebnisse
- Drei Viertel der Hessinnen und Hessen leben in einem Haushalt mit einem Fahrrad (77 Prozent), im Schnitt sind es sogar etwas mehr als zwei Fahrräder. 80 Prozent der Befragten aus Hessen fahren mindestens selten mit dem Fahrrad oder Pedelec, 39 Prozent nutzen das Fahrrad regelmäßig. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Stadt und Land: In den Städten radeln 42 Prozent und in ländlichen Regionen 30 Prozent. Bei der Frage, welches Verkehrsmittel am liebsten genutzt wird, liegen Pedelec (75 Prozent) und Auto (76 Prozent) nahezu gleichauf. Das Fahrrad wird zwar auch sehr gerne als Verkehrsmittel genutzt (64 Prozent), noch etwas lieber aber als Freizeitbeschäftigung (75 Prozent).
- Es gibt deutliche regionale Unterschiede bei der Frage, ob das Fahrrad zukünftig häufiger genutzt wird: Dies wird im Regierungsbezirk Kassel häufiger (48 Prozent) als im Regierungsbezirk Darmstadt (32 Prozent) mit Ja beantwortet. Im Regierungsbezirk Gießen wird das Fahrrad häufiger zum Einkaufen genutzt als in den anderen Regionen in Hessen.
- Jede und jeder Fünfte in Hessen nutzt das Fahrrad für den Weg zur Arbeits- oder Ausbildungsstätte, wobei davon ein knappes Drittel dies in Kombination mit dem ÖPNV tut. Damit wird in Hessen das Fahrrad zwar deutlich weniger für den Arbeitsweg genutzt als im Bundesdurchschnitt, aber deutlich mehr zwischen Fahrrad und ÖPNV kombiniert.
- 31 Prozent der bisher noch nicht Pendelnden in Hessen würden das Fahrrad nutzen, wenn es Radschnellverbindungen auf ihrem Weg zur Arbeit oder Ausbildungsstätte geben würde. 76 Prozent der bereits Pendelnden würden das Rad dann noch häufiger als bisher nutzen.
Weitere Ergebnisse
- Die häufigsten Anlässe für das Fahrradfahren in Hessen sind Einkäufe und kurze Erledigungen (64 Prozent), Besuch bei Freunden, Familien oder Bekannten (57 Prozent) und Tagesausflüge (53 Prozent)
- Eine Mehrheit in Hessen fühlt sich im Straßenverkehr sehr sicher bis meistens sicher, beim Radfahren (65 Prozent). Für Unsicherheit sorgen aber insbesondere zu wenig separate Radwege (bei 66 Prozent der unsicheren Radfahrenden), zu viel Verkehr auf den Straßen (65 Prozent) und rücksichtlose Autofahrende (bei 64 Prozent).
- Die Helmnutzung unter den Radfahrenden in Hessen liegt deutlich über dem Bundesschnitt. 72 Prozent der Radfahrenden in Hessen besitzen ein Fahrradhelm. 51 Prozent der Radfahrenden in Hessen tragen immer oder meistens einen Fahrradhelm. Bundesweit liegt die Fahrradhelmnutzung bei 38 Prozent.
- Der bekannteste Online-Dienst zum Radfahren und der Navigation in Hessen ist Google Maps (62 Prozent der Radfahrenden kennen diesen Online-Dienst), gefolgt vom landeseigenen Radroutenplaner Hessen (13 Prozent) und komoot (9 Prozent).
- 35 Prozent der Radfahrenden in Hessen haben schon einmal wegweisende Beschilderung in ihrer Kommune wahrgenommen und sind damit auch mehrheitlich zufrieden (80 Prozent). 17 Prozent der Radfahrenden in Hessen haben schon einmal bewusst einen „Hessischen Radfernweg“ genutzt.
Über die Studie „Fahrrad-Monitor 2019“
- Der Fahrrad-Monitor erhebt alle zwei Jahre repräsentativ das subjektive Stimmungsbild der Radfahrer in Deutschland. 2019 wurden Bundesweit 3.053 Bürgerinnen und Bürger zwischen 14 und 69 Jahren von der Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums befragt.
- Der Fahrrad-Monitor wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 2020 vom BMVI gefördert. Für alle Bundesländer besteht die Möglichkeit eines „Boost“. Damit können regional spezifisch repräsentative Umfrageergebnisse ermittelt werden. 2019 hat das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen erstmalig solch einen „Boost“ beauftragt.
- Dabei wurden Mittels Online-Befragung 940 in Hessen lebende Personen zwischen 14 und 69 Jahren im Juni 2019 befragt. Die Auswahl erfolgte dabei repräsentativ mittels Quotenstichprobe.
- Das Ministerium verfolgt dabei das Ziel, im Rahmen der Nahmobilitätsstrategie für Hessen den Kommunen regionalspezifische Daten zur Verfügung zu stellen, um eine gezielte Stärkung und Förderung des Radverkehrs auf lokaler Ebene zu unterstützen.
Sie erhalten die vollständigen Ergebnisse des Fahrrad-Monitors für Ihre Arbeit im Rahmen der AGNH kostenfrei.
Die Pressemitteilung zum ersten hessischen Fahrrad-Monitor 2019 und die Stellungnahme von Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir können Sie hier nachlesen.