Kontrast
Straßenmarkierung Radschnellweg

© HMWVW – Corinna Spitzbarth

Radwege in Hessen

Wiesbaden, 23. April 2023

Hessen ist beim Bau von Radwegen mit wachsendem Tempo auf Aufholjagd: „Wir treten jetzt richtig in die Pedale, die Aufholjagd läuft. Immer mehr Vorhaben kommen von der Planung in die Umsetzung“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Sonntag. „Wir haben in den vergangenen Jahren eine datengestützte strategische Planung etabliert, eine eigene Nahmobilitäts-Abteilung bei Hessen Mobil eingerichtet sowie die Mittel für den Bau der Rad-Infrastruktur kontinuierlich erhöht. Das Fahrrad wird damit in Hessen zum vollwertigen Verkehrsmittel und Bestandteil des Mobilitätssystems.“

So sind von 2014 bis 2022 allein in den Neu- und Ausbau sowie die Sanierung von Radwegen an Landesstraßen 49,6 Mio. Euro geflossen. Damit wurden gut 97 Kilometer Radwege neu- und ausgebaut oder saniert. In diesem Jahr folgen weitere 13 Mio. Euro an Investitionen, die Lücken im Radnetz schließen. Für 2024 steht sogar die Rekordsumme von 17 Mio. Euro bereit.

„Diese 17 Mio. Euro für 2024 sind das Zehnfache dessen, was 2014 ausgegeben wurde“, erläuterte der Minister. „Diese Steigerung ist in diesem Bereich bundesweit einzigartig. Bei Amtsantritt habe ich praktisch nichts vorgefunden außer einem Ausbau- und Sanierungsstau. Radverkehr war bis dahin vor allem durch die Windschutzscheibe wahrgenommen worden – wenn überhaupt, dann als Tourismusfaktor und Freizeitvergnügen. Obwohl damals schon der Pedelec-Boom abzusehen war, wurde das enorme Potenzial des Fahrrads für eine klimafreundliche Alltagsmobilität von den Vorgängerregierungen ignoriert – und damit auch die Wünsche der vielen Bürgerinnen und Bürger nach einer sicheren und komfortablen Radinfrastruktur, die mehr ist als nur einzelne Radwege.“

Der Minister verwies auf die langen Vorlaufzeiten von Radwegeprojekten an Straßen, deren Planung ähnlich aufwendig ist wie die Planung der Straße selbst. Daher wurde inzwischen bei Hessen Mobil eine eigene Abteilung Mobilität und Radverkehr eingerichtet, der jahrelange Personalabbau erst gestoppt und dann zusätzliches Personal eingestellt und eine eigene Task Force Radwege gegründet: „Inzwischen befassen sich bei Hessen Mobil rund 100 Mitarbeitende ganz oder überwiegend mit Planung und Bau von Radwegen. Rund 200 Vorhaben an Landes- und Bundesstraßen sind in Arbeit.15 weitere Beschäftigte sind mit der Radnetzplanung befasst. Das heißt: das hessische Netz wird weiter wachsen, und zwar deutlich schneller als bisher.“

Radwege werden aber nicht nur an Bundes- und Landesstraßen gebraucht, sondern Nahmobilität findet vor allem innerorts statt. Diese Aufgabe fällt in besonderem Maß den Kommunen zu, da rund 88 Prozent der hessischen Radwege in der Verantwortung der Städte und Gemeinden liegen. Das Land unterstützt die Kommunen dabei mit umfangreichen Fördermitteln, die sich in den vergangenen Jahren auf fast 140 Mio. Euro summierten. Gab es 2014 noch jährlich acht Mio. Euro für Rad- oder Fußwege vor Ort, sind es inzwischen 23,5 Mio. Euro im Jahr. In den Jahren 2023 und 2024 stehen damit weitere 47 Mio. Euro für Geh- und Radwegeprojekte in Städten und Gemeinden zur Verfügung.

Zusätzlich wurden den Kommunen in Hessen durch das Bundesprogramm „Stadt und Land“ 2020 bis 2023 weitere 70 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Dank der bundesweit vorbildlichen hessischen Nahmobilitätsrichtlinie konnte die Förderung des Bundes direkt und zügig abgewickelt werden. Bis 2028 sind weitere elf Mio. Euro pro Jahr vom Bund in Aussicht gestellt worden.

(Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen von 23.04.2023)