Radschnellverbindung Darmstadt / Rhein-Neckar – ein überregionales Projekt
Alltagsverkehre zwischen Wohn- und Arbeitsstätten sollen künftig sicher, direkt und komfortabel auf sog. Radschnellverbindungen mit dem Fahrrad abgewickelt werden können. Mit dieser neuen Generation von Radwegen kann in städtischen Agglomerationen mit hohen Verkehrsdichten ein wesentlicher Beitrag zur Mobilitätswende geleistet werden. In den Regionen Frankfurt / Rhein-Main und Rhein-Neckar werden aktuell erste Radschnellwege Projekte auf den Achsen Frankfurt – Darmstadt und Heidelberg – Mannheim realisiert. Die Voruntersuchungen wurden von den jeweiligen Regionalverbänden initialisiert und dienen mittlerweile als Vorbild weiterer Untersuchungen.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Machbarkeitsstudie Darmstadt / Rhein-Neckar, die auf einem 60 km langen Nord-Süd gerichteten Korridor ein verbindendes Element zwischen den beiden Metropolregionen darstellt. Die Landesgrenzen überschreitende Studie finanziert von 6 beteiligten Großstädten und Landkreisen wird in hohem Maße von den Verkehrsministerien der Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg gefördert. Ein wichtiger Meilenstein dieses überregionalen Kooperationsvorhabens wird am 25. Juni 2019 mit der Übergabe der Machbarkeitsstudie in der Geschäftsstelle von Hessen Mobil in Heppenheim erreicht. Die Projektkoordination des Verbands Region Rhein-Neckar, die Initiative des Kreises Bergstraße und die Partnerschaft mit Hessen Mobil sind wichtige Voraussetzungen für weitere Schritte hinsichtlich einer Umsetzung dieses ehrgeizigen Infrastrukturprojektes.
In den vergangenen drei Jahren wurde der fachliche Austausch zwischen beiden Regionalverbänden im europäischen INTERREG NWE Projekt „CHIPS – Cycle Highways for Smarter People Transport and Spatial Planning“ weiter ausgebaut. Auf der europäischen Landkarte nimmt der Oberrhein seitdem eine zunehmende Vorbildfunktion in der Entwicklung von Radschnellwegen neben anderen Ballungsräumen ein. Mit dem Regionalverband Ruhr und weiteren Vertretern von Metropolregionen in Belgien, Niederlande und England wurde ein Wissensnetzwerk etabliert, das gerade vor wenigen Tagen in Frankfurt im Rahmen einer Abschlusskonferenz die CHIPS Charta zur Entwicklung von Radschnellwegen unterzeichnet hat.
Gemeinschaftlich werden darin der Beitrag zur CO2 Reduktion im Verkehrssektor manifestiert und die Bedeutung des Alltagsradverkehrs im regionalen Kontext betont. Nicht zuletzt wird die Notwendigkeit von den Kooperationspartnern bekräftigt, die passenden regionalplanerischen Schritte zu unternehmen, um eine Realisierung von Radschnellwegen zu ermöglichen. Überlegungen zur Entwicklung von Radschnellwegen finden sich auf allen räumlichen Ebenen wieder. Neben den internationalen Vernetzungen der Regionalverbände wird gleichzeitig ein intensiver Abgleich mit den Verkehrsplanungen in den kommunalen Verwaltungen betrieben. Auf Basis einer Kooperationsvereinbarung hat der VRRN sogar über die Verbandsgrenzen hinaus mit dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt projektbezogene Details abgestimmt, um diese Hauptachse im überregionalen Verkehrsnetz zu definieren.